Mehrere Glücksspielunternehmen in Macau planen die Schließung von Satelliten-Casinos bis Jahresende.
Die Glücksspielbranche in Macau steht vor einer Zäsur. Aufgrund gesetzlicher Vorgaben müssen Satelliten-Casinos in ein neues Lizenzmodell überführt oder geschlossen werden. Zahlreiche Betreiber haben bereits konkrete Rückzüge angekündigt – betroffen sind mehrere tausend Arbeitsplätze.
Rückzug aus dem bisherigen Lizenzmodell
Melco Resorts & Entertainment kündigte an, das Grand Dragon Casino sowie drei Mocha Club Slot Lounges dauerhaft stillzulegen. Das Unternehmen verwies auf die strategische Gesamtplanung und die gesetzliche Situation in Macau. Drei weitere Standorte sollen erhalten bleiben, sofern eine Genehmigung der Behörden erfolgt.
Auch Galaxy Entertainment Group gab die Schließung des Waldo Casino bekannt. Die Entscheidung sei aus unternehmerischer Sicht getroffen worden. Die Mitarbeitenden sollen innerhalb anderer Konzernstandorte weiterbeschäftigt werden.
SJM Holdings kündigte die umfassendsten Maßnahmen an. Von den derzeit neun Satelliten-Casinos des Unternehmens sollen sieben geschlossen werden, darunter bekannte Einrichtungen wie Casa Real, Grandview oder Legend Palace.
Lediglich Ponte 16 und L’Arc Macau sollen künftig unter direkter Konzessionsverwaltung geführt werden. Die aktuellen Verträge enden mit Ablauf des Jahres.
Neue Regeln verdrängen etablierte Strukturen
Mit der Reform des Glücksspielgesetzes im Jahr 2022 wurde festgelegt, dass Satelliten-Casinos künftig nur noch direkt von Lizenznehmern betrieben werden dürfen. Das bisherige Modell, in dem externe Betreiber mit Lizenzinhabern kooperierten und prozentual an den Einnahmen beteiligt wurden, soll vollständig abgeschafft werden. Die Frist zur Umstellung endet Ende 2025.
In der bisherigen Struktur trugen die Satelliten alle operativen Kosten, erhielten jedoch zwischen 55 und 57 Prozent des Bruttospielertrags. Die Konzessionäre führten etwa 40 Prozent als Steuer ab. Nach dem neuen Modell werden Satelliten nur noch durch feste Managementvergütungen entlohnt, was für viele wirtschaftlich nicht tragbar erscheint.
Laut Behördenangaben könnten bis zu 6.000 Arbeitsplätze betroffen sein. Die Arbeitsbehörde kündigte an, die Umstellung eng zu begleiten und zu prüfen, ob Unternehmen ihre Zusagen zur Weiterbeschäftigung einhalten.
Quellen: Melco Resorts, SJM Holdings, South China Morning Post