Casinos Austria: Schließungen von Standorten wegen Steuererhöhung nicht ausgeschlossen.
Die geplante Steuerpolitik der österreichischen Regierung stellt die Glücksspielbranche vor große Herausforderungen. Casinos Austria, als einer der führenden Betreiber von Spielbanken im Land, sieht sich gezwungen, die wirtschaftliche Tragfähigkeit mehrerer Standorte zu überprüfen. Besonders betroffen sind die Casinos in Zell am See, Kitzbühel, Seefeld, Kleinwalsertal und Velden, die auf den Prüfstand gestellt werden.
Massive Steuererhöhungen geplant
Laut Generaldirektor Erwin van Lambaart, der gleichzeitig Vorstandsvorsitzender der Österreichischen Lotterien ist, könnten die geplanten Steuererhöhungen erhebliche wirtschaftliche Konsequenzen haben:
„Sollten die Pläne der Regierung in vollem Umfang realisiert werden, könnten 30 bis 40 Prozent unserer Standorte nicht weitergeführt werden.“
Die Schließung mehrerer Spielbanken hätte weitreichende Folgen für die betroffenen Regionen, da viele Arbeitsplätze gefährdet wären und das lokale Wirtschaftsgefüge beeinträchtigt werden könnte.
Die österreichische Regierung hat im Zuge der Budgetkonsolidierung eine deutliche Anhebung der Glücksspielsteuern beschlossen. Eine der bedeutendsten Änderungen betrifft die Erhöhung der Wettgebühr von derzeit 2 Prozent auf 5 Prozent, die ab 1. April 2025 in Kraft tritt. Diese Maßnahme soll allein im ersten Jahr 50 Millionen Euro an zusätzlichen Staatseinnahmen generieren.
Doch die Steuerpläne gehen noch weiter: Die Glücksspielabgabe soll ebenfalls um 10 Prozent erhöht werden. Die Regierung erwartet durch diese Anpassung erhebliche Mehreinnahmen für die Staatskassen, die sich folgendermaßen entwickeln sollen:
- 2026: 129 Millionen Euro
- 2027: 150 Millionen Euro
- Ab 2028 jährlich: 200 Millionen Euro
Während die Regierung argumentiert, dass diese zusätzlichen Einnahmen zur Stabilisierung der Staatsfinanzen beitragen, sehen sich Unternehmen der Glücksspielbranche mit einer erheblichen Mehrbelastung konfrontiert.
Casinos Austria in Bedrängnis – Existenz des Unternehmens gefährdet
Die angekündigten Steuererhöhungen könnten für Casinos Austria schwerwiegende wirtschaftliche Folgen haben. Generaldirektor Erwin van Lambaart warnt, dass diese Maßnahmen nicht nur den Betrieb einzelner Casinos gefährden, sondern auch die gesamte Unternehmensgruppe unter Druck setzen könnten:
„Die geplanten Steuererhöhungen könnten dazu führen, dass unser Unternehmen nicht mehr wirtschaftlich agieren kann.“
Um den finanziellen Belastungen entgegenzuwirken, müssten umfassende Sparmaßnahmen umgesetzt werden. Besonders hart könnte es Trafikanten treffen, die bislang Provisionen für die Vermittlung von Lotterieprodukten erhalten.
Diese Provisionen müssten entweder stark gekürzt oder vollständig gestrichen werden, was für viele Trafikanten, die auf diese Einnahmen angewiesen sind, existenzbedrohende Folgen haben könnte.
Auch im Sponsoring-Bereich würden massive Einschnitte erfolgen. Der Konzern unterstützt derzeit zahlreiche Sportvereine sowie kulturelle Veranstaltungen und Institutionen in Österreich.
Doch unter den neuen wirtschaftlichen Bedingungen wäre es kaum noch möglich, diese Förderungen in vollem Umfang aufrechtzuerhalten. Die finanziellen Mittel für Sport, Kunst und Kultur müssten um 50 Prozent reduziert werden.
Das könnte dazu führen, dass viele Vereine und kulturelle Projekte, die auf Sponsorengelder angewiesen sind, in finanzielle Schwierigkeiten geraten oder gar nicht mehr existieren könnten.
Zusätzlich müssten Medienkooperationen drastisch gekürzt werden. Casinos Austria investiert derzeit erhebliche Summen in Werbekampagnen, Kooperationen mit Print- und Online-Medien sowie TV-Werbung.
Angesichts der steigenden Steuerlast wäre das Unternehmen gezwungen, diese Ausgaben massiv zu reduzieren, was nicht nur die Sichtbarkeit der Marke beeinträchtigen, sondern auch negative Auswirkungen auf die Werbewirtschaft haben könnte.
Wie geht es weiter? Branche fordert Gespräche mit der Regierung
Die Glücksspielbranche sieht die geplanten Maßnahmen als existenzbedrohend an und fordert dringend Gespräche mit der Regierung. Es müsse ein Ausgleich gefunden werden, der sowohl die fiskalischen Interessen des Staates berücksichtigt als auch die wirtschaftliche Existenz von Casinos Austria und anderen Glücksspielunternehmen sichert.
Ob es zu einem Kompromiss kommen wird oder ob die Steuerpläne in vollem Umfang umgesetzt werden, bleibt abzuwarten. Fest steht jedoch, dass die kommenden Monate entscheidend für die Zukunft der Glücksspielbranche in Österreich sein werden. Sollte die Regierung an ihren Plänen festhalten, könnte dies tiefgreifende Veränderungen und möglicherweise das Aus für zahlreiche Standorte bedeuten.
Quelle: Vol.at
Bildquelle: Casinos Austria