Gambling Supervision Commission der Isle of Man legt Auswertung zum neuen Glücksspielgesetz vor.
Die Isle of Man unternimmt einen entscheidenden Schritt in Richtung einer modernen Glücksspielregulierung. Die Gambling Supervision Commission (GSC) hat ihre Auswertung zur öffentlichen Konsultation des neuen Glücksspielgesetzes veröffentlicht und bestätigt, dass sie die Reform in der vorliegenden Form weiterverfolgen wird.
Neuer Rahmen für Aufsicht und Durchsetzung
Der neue Rechtsrahmen gilt als die bedeutendste gesetzliche Neustrukturierung seit mehr als zehn Jahren. Ziel ist es, die bestehenden Gesetze zu vereinheitlichen, die Aufsicht zu stärken und die Regulierung an internationale Maßstäbe anzupassen.
Mit dem GSC-Gesetz will die Kommission sieben bisher getrennte Glücksspielgesetze zusammenführen. Die Reform soll einheitliche Verfahren für Inspektionen, Ermittlungen und Durchsetzung schaffen. Dieser Schritt soll die Effizienz der Aufsicht erhöhen und gleichzeitig klare Regeln für Marktteilnehmer festlegen.
Nach Angaben der GSC wird der neue Rahmen es ermöglichen, schneller auf Veränderungen in der globalen Glücksspielbranche zu reagieren. „Der Sektor hat eine globale Veränderung der Bedrohungslage erlebt, und die GSC ist bestrebt, agil und reaktionsfähig zu handeln“, heißt es in der Erklärung der Behörde.
Positive Resonanz mit gezielten Forderungen
Die Konsultation umfasste 15 eingereichte Stellungnahmen. Die Mehrheit der Rückmeldungen bewertete die Richtung der Reform positiv, hob jedoch Bereiche hervor, die Präzisierung benötigen. Insbesondere die Definition der Ermittlungsbefugnisse und deren Anwendung in der Praxis standen im Fokus.
Einige Teilnehmer äußerten Bedenken hinsichtlich der Möglichkeit, Informationen von nicht lizenzierten Anbietern oder ehemaligen Geschäftspartnern anzufordern. Die GSC betont, dass solche Anfragen nur bei konkretem Verdacht erfolgen und rechtlichen Schutzbestimmungen unterliegen.
Verbraucherschutz und Datenintegrität
Ein zentrales Anliegen vieler Beteiligter war der Datenschutz. Die erweiterte Befugnis der Behörde, Betriebsdaten zu sammeln und weiterzugeben, wurde kritisch hinterfragt.
Die GSC stellte klar, dass Datenschutz und Geschäftsgeheimnisse weiterhin uneingeschränkt gelten. Jede Datenanforderung müsse verhältnismäßig und nachvollziehbar begründet sein.
Zudem unterstrich die Behörde ihren Anspruch, internationale Datenschutz- und Aufsichtsstandards einzuhalten. Damit soll die Integrität des Standorts gestärkt und das Vertrauen von Verbrauchern und Betreibern gleichermaßen gesichert werden.
Lizenzsystem und Compliance im Fokus
Die GSC will das Lizenzierungssystem so gestalten, dass keine doppelte Bürokratie entsteht. Betreiber sollen nicht mit redundanten Prüfpflichten belastet werden. Gleichzeitig bleibt die Sorgfaltspflicht ein zentraler Bestandteil des Regulierungsrahmens.
Auch die geplanten zivilrechtlichen Sanktionen für Führungskräfte und Compliance-Verantwortliche waren Gegenstand intensiver Diskussionen. Die GSC erklärt, dass Maßnahmen nur bei eindeutigen Pflichtverletzungen und nach gründlicher Prüfung ergriffen werden. Damit soll Rechtssicherheit für Unternehmen geschaffen und eine Kultur verantwortungsvoller Aufsicht gefördert werden.
Kontrovers diskutiert wurde die Streichung einer Bestimmung, die die Förderung des Branchenwachstums als wünschenswert bezeichnete. Die GSC hält dagegen, dass wirtschaftliche Entwicklung in die Verantwortung des Ministeriums für Unternehmen fällt. Ihre Hauptaufgabe sei es, ein faires und transparentes Regulierungsumfeld zu gewährleisten.
Der Gesetzesentwurf wird im Oktober dem Parlament Tynwald vorgelegt. Nach der parlamentarischen Prüfung soll das neue Gesetz im Jahr 2026 in Kraft treten. Die Terminplanung berücksichtigt die MONEYVAL-Bewertung, die ebenfalls für 2026 vorgesehen ist. Dabei wird überprüft, ob die Isle of Man internationale Standards zur Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung erfüllt.
Kontinuierlicher Austausch mit der Branche
Die GSC betont ihre Offenheit für einen dauerhaften Dialog mit den Marktteilnehmern. Rückmeldungen und Anregungen aus der Branche sollen auch nach der Gesetzesverabschiedung in die Auslegungspraxis einfließen. Die Behörde plant regelmäßige Informationsveranstaltungen und will den Stand des Gesetzgebungsverfahrens transparent kommunizieren.
Mit dem neuen Glücksspielgesetz schafft die Isle of Man die Grundlage für eine zeitgemäße, verantwortungsvolle und international anschlussfähige Regulierung. Die GSC positioniert sich damit als zukunftsorientierte Aufsichtsbehörde, die die Balance zwischen Kontrolle, Fairness und Marktfunktionalität wahrt.
Quelle & Bildquelle: Isle of Man Gambling Supervision Commission (GSC)






