Die Glücksspielaufsicht Curaçaos mahnt: Wer auf der Insel sitzt, braucht zwingend eine Lizenz der CGA.
Die Glücksspielbehörde Curaçaos (CGA) fordert alle auf der Insel registrierten Betreiber auf, sich künftig mit einer lokalen Lizenz am Markt zu beteiligen. In der Pressemeldung vom 1. Juli heißt es, dass Glücksspielunternehmen mit ausschließlich ausländischer Lizenz illegal handeln, wenn sie ihren Sitz auf im Land haben.
Lizenzen aus anderen Staaten gelten nicht als ausreichend, um vom Hoheitsgebiet Curaçaos aus Online-Glücksspiele anzubieten. Die Maßnahme ist Teil der Strategie, das Ansehen Curaçaos als rechtskonformen Standort für Online-Glücksspiel zu verbessern.
Lokale Lizenz für legalen Betrieb erforderlich
Der Glücksspielmarkt auf Curaçao wurde mit dem neuen Gesetz Landsverordening op de Kansspelen (LOK) neu geordnet. Das Gesetz trat am 1. März 2024 in Kraft und schuf erstmals eine eigenständige Aufsichtsbehörde: die Curaçao Gaming Authority (CGA).
Seither ist für alle iGaming-Anbieter, die ihren Sitz auf Curaçao haben, eine offizielle Genehmigung dieser Behörde verpflichtend. In ihrer Mitteilung vom 1. Juli weist die CGA jedoch darauf hin, dass nach wie vor zahlreiche Betreiber ohne eine solche Zulassung arbeiten – stattdessen stützen sie sich auf eine Lizenz aus dem Ausland.
Dieses Vorgehen sei nicht nur illegal, so die CGA, sondern führe auch zu Fehlvorstellungen bei Geschäftspartnern wie B2B-Plattformen und Zahlungsdiensten. In der Mitteilung heißt es wörtlich:
„Darüber hinaus warnt die CGA, dass dies zudem einen Verstoß gegen das Strafgesetz von Curaçao darstellen könnte. Wer derartige Aktivitäten ermöglicht, egal ob wissentlich oder nicht, könnte sich also illegaler Handlungen strafbar machen.”
Die Behörde kündigte an, nun aktiv zu werden: Unternehmen, die weiterhin ohne CGA-Lizenz operieren, sollen in den nächsten Tagen mit offiziellen Unterlassungsverfügungen konfrontiert werden.
Doppelmoral oder längst überfällig?
Die niederländische Karibikinsel Curaçao war jahrelang ein Zentrum für Online-Glücksspiel-Anbieter, die sich in vielen Ländern außerhalb ihrer Jurisdiktion illegal positionierten. Besonders auffällig: Es gab keine Geoblocking-Maßnahmen, obwohl Casinos in Curaçao sehr wohl wussten, dass sie etwa in Deutschland gegen geltendes Recht verstießen.
Im Gegenteil – das Geschäftsmodell schien darauf ausgelegt, internationale Spieler direkt anzusprechen, mit Sprachvielfalt, globalem Support und gezieltem Marketing.
Nun trifft Curaçao der eigene Maßstab: Mit dem Aufbau der CGA und strikteren Lizenzbestimmungen richtet sich der Blick erstmals nach innen. Ob die Inselregierung künftig auch sicherstellt, dass von dort lizenzierte Anbieter keine illegalen Märkte mehr bedienen, bleibt ungewiss.
Quellen: CGA Meldung via LinkedIn, Curaçao Gaming Authority, Landsverordening op de Kansspelen