Ab September 2025 tritt eine verpflichtende Abgabe für Glücksspielbetreiber in Großbritannien in Kraft.
Die britische Glücksspielbranche steht vor einer grundlegenden Änderung: Ab dem 1. September 2025 wird erstmals eine gesetzliche Abgabe fällig. Vor wenigen Tagen veröffentlichte die UK Gambling Commission die Leitlinien zur Statutory Gambling Levy.
Diese Pflichtabgabe, deren Rechtsgrundlage seit dem 6. April 2025 gilt, ersetzt die bisherigen freiwilligen Beiträge und soll die Finanzierung von Forschung, Prävention und Behandlung sichern.
Unterschiedliche Sätze nach Anbietergruppe
Nach den Vorgaben reicht die Abgabe von 0,1 bis 1,1 %. Grundlage sind die Bruttospielerträge, die aus allen Einsätzen und zusätzlichen Erlösen abzüglich der Gewinne bestehen.
Den Höchstsatz von 1,1 % zahlen Online-Anbieter. Für landbasierte Casinos und Wettbüros liegt der Satz bei 0,5 %, für Lotterien und externe Lotteriemanager nur bei 0,1 %. Beträge unter zehn Pfund je Zeitraum müssen nicht abgeführt werden. Für die meisten Betreiber sind allein Umsätze aus Großbritannien relevant.
Anders verhält es sich bei Inhabern einer Remote-Equipment-Lizenz oder einer Softwarelizenz. Diese müssen auch ihre weltweiten Einnahmen berücksichtigen, da ihre Aktivitäten direkt an britische Strukturen geknüpft sind.
Die erste Abgabe wird auf Basis der Geschäftszahlen von Juli 2024 bis März 2025 erhoben. Ab dem Geschäftsjahr 2025/26 gilt jeweils April bis März. Die Zahlung erfolgt jährlich nach Rechnungsstellung am 1. September und muss bis spätestens 1. Oktober abgeschlossen sein.
Von Spenden zu Pflichtabgaben
Bisher wurden Forschung und Prävention von Spielsucht in Großbritannien durch freiwillige Zahlungen der Glücksspielunternehmen finanziert. Besonders GambleAware spielte seit 2017 eine herausragende Rolle als wichtigste Empfängerorganisation dieser Beiträge.
Mit dem neuen Levy wird das freiwillige Modell abgelöst. Künftig ist jeder Anbieter verpflichtet, einen festen Beitrag zu leisten, wodurch eine stabile und einheitliche Finanzierung gewährleistet wird.
Für GambleAware bedeutet dieser Schritt das Ende der bisherigen Arbeit. Die Organisation wird ihre Aktivitäten nach und nach einstellen und zum 31. März 2026 endgültig schließen. Die Aufgaben gehen anschließend in die Verantwortung öffentlicher Institutionen in den einzelnen Landesteilen über.
Quellen: UK Gambling Commission, Gov.uk