Neue Transparenz beim Spielerschutz: Das RP Darmstadt macht OASIS-Kennzahlen fortlaufend öffentlich.
Mit OASIS betreibt das Regierungspräsidium (RP) Darmstadt ein bundesweites, spielformübergreifendes Sperrsystem, das dem Schutz von Spielerinnen und Spielern und der Bekämpfung der Glücksspielsucht dient. Diese zentrale Rolle wird nun durch ein strukturiertes Statistikangebot ergänzt. OASIS sei technische Schnittstelle über terrestrische Standorte wie Spielhallen, Spielbanken und Wettvermittlungsstellen ebenso wie über in Deutschland zugelassene Online-Angebote. Die Pressemeldung vom 22. August 2025 markiert den Startpunkt der regelmäßigen Veröffentlichung häufig angefragter Kennzahlen.
Abrufbar auf der RP-Website: Navigationspfad und Themenumfang
Die Statistiken sind auf der RP-Website hinterlegt. Der inhaltliche Zuschnitt folgt dem, was Stakeholder am häufigsten nachfragen: Bestandsgrößen, z. B. Gesamtzahl der im System geführten Personen, Gesamtzahl der gesperrten Personen, Prozesskennzahlen wie Eintragungen und Aufhebungen in den letzten zwölf Monaten und Nutzungskennzahlen, etwa monatliche Abfragen ohne Werbe- und Boniabfragen.
Ergänzend visualisiert die Seite die Verteilung der an OASIS angeschlossenen Betriebsstätten nach Betriebsstättentypen. Damit entsteht ein konsistentes Set an Indikatoren, das den Markt aus mehreren Blickwinkeln beschreibt.
Nachfrage aus vielen Richtungen
Die Entscheidung für eine regelmäßige Publikation ist eine Antwort auf die Breite der Anfragen. So heißt es aus Darmstadt:
„An den statistischen Daten von OASIS besteht von vielen Seiten ein großes Interesse.“
Beim RP gingen zahlreiche Anfragen aus drei Gruppen ein: Spielerinnen und Spieler, Glücksspielveranstalter und sozialwissenschaftliche Forschung. Die Bündelung in einer öffentlich zugänglichen Statistikseite senkt Zugangsbarrieren, reduziert Einzelfallanfragen und stellt eine einheitliche Datengrundlage her.
Nutzungslast als Indikator: Milliarden Abfragen im Jahr
Die Zahlen zur Systemnutzung sind deutlich: Durchschnittlich 425 Millionen Abfragen pro Monat und rund fünf Milliarden Abfragen im Jahr 2024 verdeutlichen die Verankerung des Sperrabgleichs im legalen Glücksspielbetrieb.
Diese Kennzahlen zeigen, wie häufig Identitäten vor der Gewährung von Teilnahme oder Zutritt geprüft werden. Dies sei ein Hinweis auf flächendeckende Implementierung des Schutzmechanismus in stationären wie digitalen Kanälen. Oder wie das RP es zusammenfasst:
„Die Zahlen geben einen Einblick in die Verbreitung des Glücksspielangebotes im Bundesgebiet.“
Die Statistikbereitstellung bleibt strikt datenschutzkonform. So betont das RP:
„Die Statistiken lassen keine Rückschlüsse auf personenbezogene Daten zu.“
Gleichzeitig sollen die Inhalte regelmäßig aktualisiert sowie bei Bedarf angepasst und erweitert werden. Diese Pflegelogik stellt sicher, dass das Angebot belastbar bleibt, wenn sich Fragestellungen verändern oder zusätzliche Kennzahlen nachgefragt werden.
Praxis des Sperrverfahrens: Selbst- und Fremdsperre, verpflichtender Abgleich
Im Alltag basiert OASIS auf Selbstsperren und Fremdsperren. Beim Betreten einer Spielhalle, Spielbank oder Wettvermittlungsstelle wird die Identität mit dem Sperrsystem abgeglichen. Ist eine Sperre verzeichnet, muss der Zutritt verwehrt werden.
Die gleiche Logik gilt analog für deutschlandweit zugelassenes Online-Glücksspiel. Dadurch entsteht ein nahtloses Schutzregime über Spielformen hinweg, das Umgehungsversuche erschwert und Risiken für vulnerable Gruppen reduziert.
Der Bundesverband Automatenunternehmen (BA) hat auf das neue, regelmäßige Statistikangebot hingewiesen. Solche Beiträge tragen dazu bei, dass die Kennzahlen nicht nur zugänglich sind, sondern in politischen, regulatorischen und unternehmerischen Kontexten interpretiert werden.
Datenbasis für Debatten und Entscheidungen
Mit der laufenden Veröffentlichung schafft das RP Darmstadt ein öffentliches Lagebild zu OASIS, das Nachfrage bündelt und Transparenz im Glücksspielbereich erhöht.
Die Kombination aus Bestands-, Prozess- und Nutzungskennzahlen unterstützt Entscheiderinnen und Entscheider in Behörden, Unternehmen und Wissenschaft. Aus Darmstadt heißt es:
„Statistiken … werden seit dieser Woche veröffentlicht.“
Dies sei ein Schritt, der den Spielerschutz datenbasiert sichtbar macht, ohne den Schutz der Privatsphäre zu kompromittieren.
Quelle: Regierungspräsidium Darmstadt
Bildquelle: RP Darmstadt