In Norwegen bestätigt die Parlamentswahl 2025 das staatliche Glücksspiel-Monopol.
Die Stimmen der Parlamentswahl in Norwegen sind ausgezählt. Mit 87 von 169 Mandaten hat Premierminister Jonas Gahr Støre für seine Mitte-Links-Regierung die absolute Mehrheit errungen. Für die Glücksspielpolitik bringt das Klarheit: Das staatliche Monopol bleibt bestehen und die Opposition muss ihre Pläne für eine Liberalisierung nach schwedischem Modell wieder auf unbestimmte Zeit verschieben.
Sieg der Arbeiterpartei sichert Monopolstruktur
Mit 28,2 Prozent der Stimmen gewann die Arbeiderpartiet (AP) von Jonas Gahr Støre knapp die Wahl. Zusammen mit der Sozialistischen Linkspartei (SV) und der Zentrumspartei (SP), die 5,5 % beziehungsweise 5,6 % erhielten, verfügt sie nun über eine gesicherte Mehrheit.
Alle Partner hatten sich im Wahlkampf für die Beibehaltung des Glücksspiel-Monopols ausgesprochen. Entscheidend sei der Schutz der Bürger vor Spielsucht und finanziellen Risiken. Die Verantwortung dafür tragen Norsk Tipping und Norsk Rikstoto.
Das bestehende System gewährleistet nicht nur Sicherheit für die Spieler, sondern garantiert auch stabile Einnahmen für soziale Projekte. Støre erklärte, dass ein liberalisierter Markt genau diese Schutzmechanismen untergraben würde.
Die Regierung setzt daher unverändert auf technische Maßnahmen wie Geoblocking, DNS-Blocking und Zahlungsbeschränkungen über Banken und Finanzdienste.
Opposition warnt vor Parallelmärkten
Die Konservative Partei (Høyre), die mit 14,6 % den dritten Platz belegte, stellte das Monopolmodell phasenweise in Frage. Einzelne Stimmen forderten ein Lizenzsystem mit privaten Anbietern, das mehr Transparenz schaffen und den Schwarzmarkt wirksamer eindämmen könnte.
Die Realität zeige, dass Spieler internationale Online-Casinos nicht ignorieren würden. Statt auf technische Blockaden zu setzen, brauche es regulierte Alternativen. Dennoch sprach sich Høyre im März dieses Jahres für die Fortführung des Monopols aus. Offiziell bleibt die Partei damit bei einer Anti-Liberalisierungslinie.
Deutlich konsequenter positionierte sich die Fremskrittspartiet (FrP), die 23,9 % der Stimmen und damit Platz zwei errang. Sie plädiert seit Jahren für eine Öffnung des Marktes nach schwedischem Vorbild.
Nach Ansicht der FrP gewährleiste das Monopol keinen ausreichenden Spielerschutz. Spielerinnen und Spieler fänden stets Wege zu ausländischen Anbietern, wo Schutzstandards aus norwegischer Sicht fehlten. Ein Lizenzsystem könne Regeln setzen, Steuereinnahmen sichern und neue Angebote wie Casinos und Pokerclubs ermöglichen.
Für den Moment bleibt die Liberalisierung jedoch in weiter Ferne. Auch international ist klar, dass Norwegen vorerst ein verschlossener Markt bleibt.
Quellen: Arbeiderpartiet, Tagesschau, Politico, Pengespillerforeningen
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