Lotterie in Österreich:Ein Formulierungsfehler mit weitreichenden Folgen

Mit dem Weihnachts-Rubbellos 1 Jahr Weihnachten beschäftigen sich in Österreich derzeit die Gerichte.
Sabine Löwenberger
von Sabine Löwenberger am Donnerstag, 13. März 2025

1 Jahr Weihnachten Verlosung: Die Lotterie könnte für die Österreichischen Lotterien zu hohen Verlusten führen.

Ein vermeintlich kleines Detail in der Spielanleitung einer Rubbellos-Serie entwickelt sich für die Österreichischen Lotterien zu einem finanziellen Albtraum. Aufgrund eines fehlenden Zusatzes in den Spielregeln sehen sich die Betreiber nun mit 200 Klagen konfrontiert, die Forderungen von jeweils 60.000 Euro beinhalten.

Missverständliche Spielregel führt zu Rechtsstreit

Das Problem betrifft die Rubbellos-Serie 446, die unter dem Namen „1 Jahr Weihnachten!“ verkauft wurde. Spieler sollten gewinnen, wenn sie "drei Geldschein-Symbole '5000' aufrubbeln".

Allerdings war in den Regeln nicht spezifiziert, dass dies pro Spiel geschehen muss. Aufgrund der zweigeteilten Spielfläche entstand die Auslegung, dass drei „5000er“-Symbole über beide Spiele verteilt zum Hauptgewinn führen. Dieses Missverständnis führte dazu, dass mehr Spieler als vorgesehen den Hauptpreis beanspruchen.

Ein Präzedenzfall: Gericht gibt erstem Kläger Recht

Bereits ein Kläger konnte seine Forderung durchsetzen. Das Handelsgericht Wien entschied im Oktober 2024, dass ihm die 60.000 Euro ausgezahlt werden müssen. Die Richterin begründete das Urteil mit der Erwartung an einen professionellen Glücksspielanbieter, die Spielregeln präzise zu formulieren.

Nun ziehen weitere 200 Spieler nach. Falls auch ihnen Recht gegeben wird, könnte der Fall weitreichende Auswirkungen auf die Lotterien haben. Die Gesamtauszahlung könnte sich auf 12 Millionen Euro summieren.

Die Lotterien wehren sich

Die Österreichischen Lotterien betonen, dass diese Interpretation der Spielregeln zu einem weit größeren Problem führen könnte. Laut ihrer Argumentation könnten theoretisch bis zu 270.000 Lose gewinnberechtigt sein, was 16 Milliarden Euro Schaden bedeuten könnte.

Die Betreiber sprechen von einem „offensichtlichen Erklärungsirrtum“ und versuchen, die Klagen abzuweisen. Statt einer Auszahlung bieten sie den Betroffenen nur die Rückerstattung des Lospreises an.

Die Diskussion wird zusätzlich durch Unregelmäßigkeiten angeheizt. Ein Fall zeigt, dass ein Kläger sechs Lose mit „Hauptgewinn“ besitzt und dementsprechend sechs Mal 60.000 Euro einfordert – obwohl ursprünglich nur zwei Gewinne vorgesehen waren. Dies wirft die Frage auf, ob manche Kläger versuchen, die Situation gezielt auszunutzen.

Die nächsten juristischen Schritte

Der Anwalt Oliver Peschel, der den Großteil der Kläger vertritt, hält an seiner Position fest:

"Die Spielbedingungen sind missverständlich formuliert, und das Gericht hat dies bereits bestätigt."

Ein weiterer Kläger wird im März 2025 vor Gericht erwartet. Sollte auch er erfolgreich sein, könnte dies weitere Klagen nach sich ziehen. Experten warnen bereits, dass dieser Fall neue Standards für Glücksspielanbieter setzen könnte.

Was als einfacher Formulierungsfehler begann, hat sich zu einer der größten juristischen Herausforderungen für die Österreichischen Lotterien entwickelt. Der Ausgang der kommenden Gerichtsverhandlungen wird entscheidend sein – sowohl für die Kläger als auch für die gesamte Glücksspielbranche. Die Diskussion um klare Spielregeln und faire Gewinnchancen dürfte damit längst nicht beendet sein.

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Quelle: Profil

Bildquelle: Österreichische Lotterien

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Über den Autor

Sabine Löwenberger gehört seit Dezember 2022 zu unserem Redaktionsteam und zu Bonus-und-Freispiele.de. Aber bereits seit 2008 ist sie in der Glücksspiel-Welt als Texterin, Journalistin und Autorin für namhafte Webseiten aktiv. 

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