Der LUGAS Systemausfall am 15. März 2025: Ein schwerer Schlag für lizenzierte Glücksspielanbieter.
Am Samstag, den 15. März 2025, kam es zu einer gravierenden Störung des behördlichen Glücksspielaufsichtssystems LUGAS. Für rund zehn Stunden war es Spielern nicht möglich, sich bei lizenzierten Anbietern neu zu registrieren oder Einzahlungen vorzunehmen. Besonders kritisch: Der Ausfall fiel auf einen Bundesliga-Spieltag, eine der umsatzstärksten Zeiten für die Glücksspielbranche. Bestandskunden konnten währenddessen weiterhin mit vorhandenem Guthaben spielen.
Deutliche wirtschaftliche Verluste und Befürchtungen des Schwarzmarktwachstums
Der Deutsche Sportwettenverband (DSWV) äußerte sich besorgt über die Auswirkungen des Vorfalls. DSWV-Präsident Mathias Dahms warnte:
„Wenn die regulierten Sportwettenanbieter aufgrund technischer Probleme nicht erreichbar sind, profitiert vor allem der Schwarzmarkt. Dort gibt es keinen Spielerschutz und keine Kontrolle.“
Besonders problematisch war der Systemausfall für Anbieter, die gezielt vor Bundesliga-Spielen Werbung schalten, um neue Kunden zu gewinnen. Da eine Registrierung nicht möglich war, waren die Investitionen in Werbemaßnahmen an diesem Tag praktisch wirkungslos.
In anderen Ländern wie den Niederlanden hat sich bereits gezeigt, dass Spieler bei technischen Barrieren aktiv nach Alternativen suchen – und diese oft in nicht regulierten Märkten finden.
Technische Ursache: Abgelaufenes Zertifikat führte zum Systemausfall
Nach einer Untersuchung durch den zuständigen IT-Dienstleister Dataport wurde festgestellt, dass die Störung durch ein abgelaufenes Sicherheitszertifikat ausgelöst wurde.
Ein zuvor implementiertes neues Zertifikat wies Fehler auf, sodass nach Ablauf des alten Zertifikats keine Kommunikation zwischen LUGAS und den Anbietern mehr möglich war. Erst nach der Bereitstellung eines funktionierenden Zertifikats konnte das System am 15. März um 22:54 Uhr wieder vollständig in Betrieb genommen werden.
DSWV fordert umfassenden IT-Support rund um die Uhr
Angesichts der wirtschaftlichen Verluste erneuert der DSWV seine Forderung nach einer 24/7-Überwachung der Glücksspielaufsichtssysteme LUGAS und OASIS. Dahms betonte:
„Seit Jahren fordern wir, dass die verpflichtenden Sicherheitssysteme rund um die Uhr betreut werden. Dieser Vorfall zeigt erneut, wie dringend notwendig dies ist.“
Die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder (GGL) hat angekündigt, den Vorfall eingehend zu analysieren. Dabei soll auch geprüft werden, ob Spieler während des Ausfalls möglicherweise auf mehreren Plattformen parallel aktiv sein konnten. Es bleibt abzuwarten, ob auf Grundlage der Untersuchungsergebnisse strukturelle Verbesserungen umgesetzt werden.
Bildquelle: DSWV