Wegen illegaler Wetten und bevorstehender NBA-Events in Macau erwägt Hong Kong die Legalisierung von Basketball-Wetten.
Die Regierung von Hong Kong plant, noch in diesem Jahr Sportwetten auf Basketball zu erlauben. Laut South China Morning Post sollen etwa 150.000 Menschen aktuell auf illegale Anbieter angewiesen sein. Eine offizielle Legalisierung könnte diesen eine sichere Alternative bieten und dem Staat zusätzliche Einnahmen in Milliardenhöhe ermöglichen.
Sportwetten-Monopol bleibt bestehen
Der Hong Kong Jockey Club (HKJC) solle auch künftig der einzige legale Glücksspielanbieter des Landes bleiben. Die Organisation habe ein staatlich gesichertes Monopol und biete bislang nur Pferdewetten, Fußballwetten und die Mark Six Lotterie an. Auch eine mögliche Erweiterung um Basketballwetten solle ausschließlich innerhalb dieses Monopols erfolgen.
Wirtschaftlich könne eine solche Maßnahme erhebliche Auswirkungen haben. Der Sportwetten-Schwarzmarkt in Hong Kong werde aktuell auf ein Volumen von 350 Mrd. HKD [42,96 Mrd. Euro] geschätzt. Durch eine Legalisierung von Basketballwetten könne sich eine deutliche Marktverschiebung ergeben.
Hochrechnungen zufolge könne der HKJC mit einem offiziellen Basketballwetten-Angebot bis zu 52 Mrd. HKD [6,38 Mrd. Euro] aus dem Schwarzmarkt übernehmen. Umfragen sollen ergeben haben, dass 60 % der aktuellen Schwarzmarkt-Wettkunden auf ein reguliertes Angebot umsteigen würden.
Besonders bei jungen Wettkunden sei Basketball eine gefragte Option: Etwa 40 % der illegal Wettenden sollen unter 30 Jahre alt sein.
NBA-Partnerschaft mit Sands China: Auswirkungen auf Hong Kong?
Die Pläne zur Legalisierung von Basketball-Sportwetten in Hong Kong seien nicht zufällig entstanden. Erst im Dezember habe die NBA eine fünfjährige Partnerschaft mit Sands China geschlossen, durch die in der Venetian Arena in Macau mehrere Spiele ausgetragen werden sollen.
Nach Aussage des Hongkonger Politikers Kenneth Fok werde dies zwangsläufig das Interesse an Basketball und den dazugehörigen Wetten weiter steigern. In Macau seien Sportwetten bereits seit dem Jahr 2000 erlaubt, und in Festlandchina könne seit 2009 legal auf Basketball gewettet werden.
Daher sei es nun notwendig, Basketballwetten auch in Hong Kong offiziell zuzulassen. Finanzsekretär Paul Chan habe jedoch Bedenken geäußert, dass eine Erweiterung des Wettangebots junge Menschen verstärkt zum Wetten verleiten könnte.
Angesichts des bereits existierenden Schwarzmarkts dürfte dieses Gegenargument jedoch kaum ins Gewicht fallen.
Quellen: South China Morning Post, Macau Business