Das Holland Casino wird auch künftig in staatlicher Hand bleiben.
Die niederländische Regierung hat sich am 13. Mai 2025 gegen eine Privatisierung der beiden Glücksspielanbieter Holland Casino und Nederlandse Loterij ausgesprochen. Wie Staatssekretär Tjebbe van Oostenbruggen mitteilte, bleibt der Staat weiterhin Eigentümer beider Unternehmen. Hintergrund der ursprünglichen Überlegungen waren wirtschaftliche Schwierigkeiten, die sich vor allem durch verschärfte steuerliche Belastungen und gesetzliche Vorgaben zuspitzten.
Staatliche Kontrolle soll Marktverantwortung sichern
Die Entscheidung gegen eine Privatisierung begründet sich vorrangig mit dem Ziel, Verbraucherschutz und Marktstabilität langfristig zu sichern.
Nach Ansicht der Regierung können staatliche Anbieter wie Holland Casino und Nederlandse Loterij soziale Verantwortung glaubwürdiger und verlässlicher wahrnehmen als kommerzielle Unternehmen. Damit soll auch dem wachsenden Risiko problematischen Spielverhaltens entgegengewirkt werden.
Zudem besteht die Sorge, dass private Anbieter aus Eigeninteresse gesetzliche Spielräume stärker ausreizen könnten. Staatlich geführte Unternehmen unterliegen hingegen direkter Kontrolle und können gezielter im Sinne der öffentlichen Ordnung agieren. Diese Argumente wiegen laut Finanzministerium schwerer als mögliche wirtschaftliche Vorteile einer Privatisierung.
Auch der administrative Aufwand, der mit einer Umstrukturierung verbunden wäre, wurde als hinderlich eingestuft. Anpassungen auf gesetzlicher Ebene wären unumgänglich gewesen und hätten zusätzliche Risiken für die Integrität des Marktes mit sich gebracht. Die Beibehaltung des Status quo gilt daher als pragmatischste Lösung.
Lotterie und Casino akzeptieren Regierungsbeschluss
Die betroffenen Unternehmen zeigten sich einsichtig und signalisierten Verständnis für die Entscheidung. Die Nederlandse Loterij erklärte, man habe grundsätzlich Potenzial in einer Eigenständigkeit gesehen, erkenne aber die politischen und regulatorischen Rahmenbedingungen an. Der Dialog mit der Regierung bleibe konstruktiv und langfristig orientiert.
Holland Casino wies auf die eigenen Anstrengungen hin, wirtschaftlich auf Kurs zu bleiben, auch wenn die Bedingungen herausfordernd seien. Zusätzliche Belastungen wie die geplante Steuererhöhung ab Januar 2026 würden weiterhin für Anpassungsbedarf sorgen. Ein konkreter Maßnahmenplan werde aktuell ausgearbeitet.
Beide Betreiber betonten, dass sie ihre Rolle als verantwortungsbewusste Akteure im niederländischen Glücksspielsektor weiterhin ernst nehmen. Man wolle in Sachen Spielerschutz und Transparenz weiterhin Standards setzen und die Unternehmensstrategie an den gesellschaftlichen Auftrag anpassen.
Quelle: Rijsoverheid