Uni Hohenheim: Glücksspielbranche nutzte Europameisterschaft gezielt für Werbung
Die Fußball-Europameisterschaft 2024 bot nicht nur spannenden Sport, sondern auch eine gigantische Plattform für die Glücksspielindustrie. Eine Studie der Universität Hohenheim zeigt, dass während der Spiele bis zu 15 Minuten pro Partie für Sportwetten geworben wurde – eine Zeitspanne, die den Wettanbietern eine enorme Reichweite ermöglichte.
Soziale Netzwerke verstärken die Werbewirkung
Insbesondere die Stadionbanden-Werbung dominierte das Bild. Logos von Wettanbietern wurden großflächig und in voller Bildschirmbreite angezeigt, sodass sie von Millionen Zuschauern im Stadion und vor den Fernsehern wahrgenommen wurden.
Neben der TV-Werbung setzten Wettanbieter auf digitale Strategien. Eine Untersuchung der Social-Media-Kampagnen ergab, dass während der EM bis zu 200 Posts pro Anbieter veröffentlicht wurden.
Diese Beiträge waren besonders relevant, da sie oft redaktionell aufbereitet waren und sich inhaltlich an Fußballfans richteten. Es wurden Spielanalysen, Quotenempfehlungen und interaktive Wettoptionen angeboten, sodass die Grenze zwischen neutraler Information und Werbung kaum noch erkennbar war.
Experten warnen, dass vor allem junge Menschen dadurch subtil beeinflusst werden könnten und das Risiko eines unbedachten Einstiegs in das Glücksspiel steigt.
Quelle: Uni Hohenheim
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