Der Falschgeld-Anteil in Deutschland steigt - mit Folgen für Casinos?
Die Zunahme von gefälschten Banknoten und Münzen stellt für Spielbanken und Spielhallen in Deutschland eine wachsende Bedrohung dar. Wie die Deutsche Bundesbank berichtet, ist die Zahl der Falschgeldfunde im Jahr 2024 erheblich gestiegen. Dadurch erhöht sich auch das Risiko für Glücksspielbetriebe, Opfer von Betrugsversuchen zu werden.
Falschgeldanteil in Deutschland 2024 um 28 Prozent gestiegen
Nach Angaben der Deutschen Bundesbank stieg die Menge an gefälschten Geldscheinen im deutschen Zahlungsverkehr im vergangenen Jahr um 28 Prozent. Insgesamt wurden etwa 72.400 falsche Banknoten mit einem Gesamtwert von rund 4,5 Millionen Euro sichergestellt. Trotz dieser Zunahme sank der finanzielle Schaden gegenüber dem Vorjahr um 12 Prozent.
Burkard Balz, Mitglied des Vorstands der Bundesbank, erläuterte: "Dies ist darauf zurückzuführen, dass die Täter wieder vermehrt einfache Fälschungen mit geringerem Nennwert in Verkehr gebracht haben."
Besonders häufig betroffen waren die 20- und 50-Euro-Scheine. 2024 wurden rund 29.103 gefälschte 50-Euro-Banknoten und 20.552 gefälschte 20-Euro-Scheine registriert.
Neun gefälschte Banknoten pro 10.000 Einwohner
Allein im zweiten Halbjahr 2024 tauchten rund 33.800 Falschgeldnoten auf, nachdem im ersten Halbjahr etwa 38.600 Fälschungen festgestellt worden waren. Trotz eines leichten Rückgangs bedeutet dies statistisch, dass auf 10.000 Einwohner neun gefälschte Banknoten kommen.
Auch die Zahl gefälschter Münzen stieg an. Während 2023 etwa 115.900 gefälschte Münzen entdeckt wurden, lag die Zahl im Jahr 2024 bereits bei rund 141.300.
Viele Fälschungen leicht zu identifizieren
Laut Bundesbank sind die meisten Falschgeldscheine einfach als solche zu erkennen. Oft sind sie mit Aufdrucken wie "Movie Money" oder "Prop Copy" versehen und besitzen keinerlei Sicherheitsmerkmale.
Für Casinos und Spielhallen stellen diese Fälschungen in der Regel keine große Herausforderung dar. Moderne Geldprüfgeräte können qualitativ schlechte Fälschungen mühlos identifizieren. Auch Geldspielautomaten verfügen über Mechanismen zur Erkennung gefälschter Banknoten.
Besonders anfällig für Falschgeldbetrug sind jedoch manuelle Wechselvorgänge, bei denen Spieler Bargeld direkt bei einem Mitarbeiter tauschen.
Deshalb müssen Casinos und Spielhallen gezielte Schulungen und Sensibilisierungsmaßnahmen durchführen, um sicherzustellen, dass das Personal gefälschtes Geld frühzeitig erkennt und aus dem Verkehr zieht.
Quelle: Deutsche Bundesbank
Bildquelle: csikiphoto / shutterstock.com